Tromsø im Herbst – das bedeutet bunte Landschaften, Wanderungen in klarer Luft, spannende Ausflüge, gutes Essen und gesellige Kneipenabende. Und das Nordlicht? Das startet gleich mit einem Paukenschlag.
Etwa 350 km nördlich des Polarkreises, umgeben von Bergen, Fjorden und Meeresarmen, liegt Tromsø – die größte Stadt im arktischen Skandinavien. Der Herbst bringt hier goldene Wälder, herbstliche Köstlichkeiten, erste Nordlichter und eine lebendige Stimmung in der Stadt mit Essen, Nachtleben und Festivals. Die Leute vor Ort sagen: „Das ist die beste Zeit des Jahres.“ Ein paar herbstliche Tage mit Wanderungen durch majestätische Landschaften, Aktivitäten auf dem Wasser, gutem Essen und einem Gläschen in einer lauten Kneipe – das könnte das Highlight Ihres Herbstes sein. Vielleicht zeigt sich sogar das Nordlicht (Aurora Borealis).
Wandern im Herbstwald – ein Erlebnis
Ab Ende August färben sich die Blaubeerblätter rot, und oberhalb der Baumgrenze leuchten die Zwergbirken in kräftigem Karmin. Im September kleiden sich die Berghänge in ockerfarbene Birkenblätter, durchsetzt mit leuchtendem Gelb und Rot von Espen und Vogelbeerbäumen. Irgendwann in einer stürmischen Nacht fegt der Wind die Farben fort, und schwarze Äste zeichnen sich gegen den Herbsthimmel ab. Kristallklare Seen und Bäche, frische Luft und weite Ausblicke warten. Kommt Regen, lohnen sich kürzere Wanderungen – und die tropfnassen Blätter sind ein Spektakel für sich.
Tromsø – umgeben von Bergen
Berge, wohin man schaut. Einige sind so nah, dass man sie zu Fuß aus der Stadt erreichen kann. Die Stadtbusse bringen Sie noch weiter hinaus. Mit einem Mietwagen können Sie die alpinen Gipfel und sanften Hügel auf der Insel Kvaløya erkunden oder die vielfältigen Wanderwege auf dem Festland entdecken. Ein echtes Highlight sind die Lyngenalpen, die bis zu 1800 Meter direkt aus dem Fjord aufragen. Die Wanderwege variieren von gemütlichen Spaziergängen zu Aussichtspunkten bis zu ganztägigen Abenteuern.
Mit Guide unterwegs – sicher und spannend
Der Herbst ist ideal für Gletscherwanderungen – aber aus Sicherheitsgründen am besten mit einem Guide. Oder wie wäre es mit einem Ausritt auf einem robusten Lyngen-Pferd? Huskywanderungen sind ebenfalls möglich – die Hunde tragen sogar Ihr Lunchpaket. Und wer mag, lässt sich auf einem Trainingswagen von den Huskys ziehen – die bereiten sich nämlich schon auf den Winter vor.
Eine bequeme Alternative ist eine geführte Minivan-Tour durch die Region, mit Einblicken in Kultur, Geschichte und Natur.
Raus auf den Fjord
Die Fjorde rund um Tromsø lassen sich auf viele Arten entdecken. Kajak fahren auf ruhigem Wasser ist für Anfänger wie Fortgeschrittene ein Genuss. Oder suchen Sie den Adrenalinkick bei einer RiB-Tour – in einem wendigen Schlauchboot, das Sie ganz nah ans Wasser bringt. Angelfans können auf moderne oder traditionelle Boote steigen, je nach Geschmack. Und wer es ruhig mag: eine Segeltour mit Ausblicken zum Träumen.
Kvaløya – nur ein kurzer Abstecher
Die Insel Kvaløya schützt Tromsø vor dem wilden Atlantik. Im Zentrum der Insel liegen Gletscher und schroffe Gipfel, nur 30 Minuten von der Stadt entfernt. Noch weiter draußen liegt Sommarøy, ein lebendiges Fischerdorf mit wunderschönen Stränden. Rystraumen mit seinen Meeresströmungen und die Felsritzungen bei Skavberg sind lohnende Stopps.
Eine Rundfahrt im Süden der Insel dauert nur zwei Stunden – aber unterwegs sollten Sie oft anhalten.
Fjorde und Berge im Landesinneren – bis zum Abend bleiben
Im Landesinneren von Tromsø warten dramatische Fjordlandschaften und hohe Berge. Im Herbst sind die Gipfel oft schon gepudert mit Schnee, während die Wälder weiter unten in buntem Feuer stehen. Fahren Sie mit der Fähre über den Fjord zu den Lyngenalpen, erkunden Sie kleine Dörfer und machen Sie Pause in gemütlichen Cafés. Im Binnenland regnet es seltener – bleiben Sie bis nach Sonnenuntergang, dann steigen Ihre Chancen auf Nordlichter erheblich.
Die Nordlichtsaison beginnt mit einem Knall
Tromsø liegt direkt unter dem Nordlichtoval – dort, wo die Sonnenaktivität am stärksten ist. Kein Wunder also, dass die Stadt ein Topziel für Aurora-Jäger ist. Viele wissen aber nicht: Schon ab Mitte August kann man Nordlichter sehen! Ab Mitte September wird es nach 19 Uhr dunkel – perfekte Bedingungen. Rund um die Tagundnachtgleichen im Herbst ist die Sonnenaktivität besonders hoch – genauso gut wie im tiefsten Winter.
Nordlichter auf eigene Faust entdecken
An klaren Herbstnächten können Sie das Nordlicht auch ohne Tour erleben. Nehmen Sie eine Stirnlampe und steigen Sie die Sherpa-Treppe auf Tromsøs Hausberg Storsteinen hinauf – beste Aussicht inklusive. Auch Spaziergänge auf der Insel bieten tolle Spots. Wer unabhängig sein will, mietet ein Auto und fährt abends los – vielleicht beginnt Ihr ganz persönliches Nordlichtabenteuer.
Durchs historische Zentrum bummeln
Tromsøs Innenstadt beherbergt die größte Sammlung historischer Holzhäuser im Norden Norwegens. Vom Krieg verschont, finden Sie hier schöne Türen im Empirestil, kleine Arbeiterhäuser und nostalgische Kioske. Entdecken Sie die Architektur auf eigene Faust oder bei einer lockeren Stadtführung. Im Polarmuseum erfahren Sie mehr über die kühnen Expeditionen und das Leben der Jäger im hohen Norden. Weitere Stationen sind das Nordnorwegische Kunstmuseum, die hölzerne Tromsøer Domkirche und das Perspektivet-Museum.
Mehr als nur Zentrum: Sehenswürdigkeiten vor den Toren
Nur wenige Minuten zu Fuß oder mit dem Bus entfernt: Polaria bietet ein arktisches Erlebnis mit Seehunden und Fischen. Die Eismeerkathedrale am Ende der Tromsø-Brücke ist ein architektonisches Highlight mit beeindruckendem Glasmosaik. Mit der Seilbahn geht es auf den Storsteinen – für traumhafte Ausblicke. Das Universitätsmuseum erzählt von der samischen Kultur, der Geologie und dem Nordlicht. Der nördlichste botanische Garten der Welt blüht noch erstaunlich lange im Herbst. Und im Science Centre erleben Sie das Nordlicht im Planetarium.
Essen gehen in Tromsø – voller Überraschungen
Die nordnorwegische Küche ist schlicht – und lebt von exzellentem Fisch. Doch die Köche von Tromsø kombinieren das mit französischer Raffinesse und weltweiten Gewürzen. Garnelen und Muscheln – früher nur Köder – stehen heute ganz oben auf der Karte. Und der Königskrabbe gehört die Zukunft. Im Herbst wird frisches Lamm serviert – als deftiger Fårikål oder mit feiner Note. Rentiergerichte sind ungewöhnlich, aber köstlich. Und auch Seelenfutter, Gerichte zum Teilen und internationale Küche fehlen nicht.
Die „Flutlichtpiste“: Tromsøs geselligste Abende
Das lebendige, lautstarke und gut besuchte Nachtleben Tromsøs nennt man mit einem Augenzwinkern und einer Ski-Metapher die „Flutlichtloipe“ – die beleuchtete Skipiste oberhalb der Stadt. Starten Sie Ihren Abend im Ølhallen – Tromsøs ältester Kneipe von 1928. Diese Tradition ist generationsübergreifend – auch ältere Gäste feiern mit. Die Einheimischen wechseln mühelos vom Dialekt ins Englische, und die Stimmung ist locker und freundlich. Machen Sie sich bereit für einen Abend voller Lachen und neuer Bekanntschaften.
Herbstzeit ist Festivalzeit in Tromsø
Tromsø feiert den Herbst mit einer ganzen Reihe von Festivals entlang der lebhaften Storgata. Los geht’s mit Rakettnatt, einem Rock- und Popfestival, das die dunkler werdenden Nächte musikalisch einläutet. Beim Genussfestival SMAK kommen Feinschmecker voll auf ihre Kosten – hier dreht sich alles um die Aromen der Saison. Die Kulturnatt – Kulturnacht – bietet ein buntes Kulturprogramm – mit Konzerten, Theater und Stadtführungen, alles an einem einzigen Abend. Freunde elektronischer Musik pilgern zum Insomnia-Festival, während sich beim Ordkalotten alles um Literatur dreht. Im November bringt Arctic Pride Farbe und Vielfalt in die Stadt.
Und wenn Sie spontan in Tromsø unterwegs sind: Irgendein Konzert findet fast immer statt – einfach vorbeischauen und genießen!
Ausflüge rund um Tromsø entdecken
Nur eine Stunde östlich liegen die Lyngenalpen – mit Wanderungen, Gletschertouren und Bootsfahrten zu Wasserfällen. Oder fahren Sie nach Senja – eine Insel, wo der Atlantik auf eine zerklüftete Bergküste trifft. Ideal für Wanderungen und Angelausflüge.
Harstad, Tromsøs Nachbarstadt, lockt mit guter Küche, historischen Orten und schönen Wanderwegen. Der Norden bietet viele Orte, die auf Sie warten.
Wissenswertes über Tromsø
Tromsø ist die größte Stadt der nordischen Länder nördlich des Polarkreises – 1150 km nördlich von Oslo, 350 km nördlich des Polarkreises und gut 2000 km vom Nordpol entfernt.
Ende August spürt man den Herbst schon.Im September leuchten die Farben am intensivsten – im Oktober sind sie meist vorbei.Der November ist Übergangszeit – in Tromsø nennt man das „seinhøst“, also „Spätherbst“.
Mit etwas Glück erwischen Sie milde Tage – perfekt zum Stadtbummel. Klarer Himmel bringt oft kühle Nächte und manchmal schon Anfang September Frost.
Kommt Regen, dann meist ordentlich – das Meer ist noch aufgewärmt vom Sommer. Schnee kann im September fallen, bleibt aber selten liegen.
Im Oktober kann er auch mal ein paar Tage bleiben.
Die „Tromsø-Uniform“ im Herbst: eine gute Regenjacke, Jeans, T-Shirt und Turnschuhe – reicht für die Stadt. Mütze, Schal, Handschuhe und ein paar Extraschichten gehören ins Gepäck. Für Outdoor-Aktivitäten brauchst du lange Unterwäsche, Wollshirt, Fleece oder Wollpulli und wasserdichte Überbekleidung.Feste Wanderschuhe sind ebenfalls zu empfehlen.
Unbedingt – besonders in den guten Lokalen und vor allem am Freitag und Samstag. Die Übersicht bei Visit Tromsø hilft Ihnen bei der Planung.
In der Stadt gibt es viele Hotels – von gehoben bis preiswert.Ein Campingplatz mit Hütten liegt am Stadtrand. Außerhalb – z. B. in Sommarøy – findest du komfortable Hotels und Selbstversorgerhütten, ideal zur Nordlichtbeobachtung fern der Stadtlichter.Eine Übersicht gibt’s bei Visit Tromsø.
Die meisten fliegen. Der Flughafen liegt 3 km vom Stadtzentrum entfernt und bietet täglich über zehn Direktflüge nach Oslo sowie mehrere Direktverbindungen zu mitteleuropäischen Städten.
Auf dem Landweg ist die einfachste Verbindung über das schwedische Bahnnetz bis Narvik, dann weiter mit dem Bus nach Tromsø (ca. 30 Stunden).
Die legendäre Hurtigruten – betrieben von Hurtigruten und Havila – braucht vier Tage von Bergen nach Tromsø.
Das örtliche Fremdenverkehrsamt Visit Tromsø bietet auf seiner übersichtlichen Website eine Fülle an Informationen – auf Englisch. Dort finden Sie alles zu Unterkünften, Sehenswürdigkeiten, Ausflügen, Essen und Trinken – und noch viel mehr: